Werden wir Teil des Teams!

Unsere jüngsten Entwürfe für Co-Working-Büros veranlassten ein Teammitglied, sich die Frage zu stellen: Würde Hyphen den Umzug in ein Co-Working-Büro in Erwägung ziehen?

Dies wäre vielleicht eine Überlegung wert. Nicht nur, weil wir in unserem Londoner Büro aus allen Nähten platzen, sondern auch, weil wir den Empfangsbereich einrichten wollen, was eine beträchtliche Kapitalinvestition erfordert.

Aber beruht die Antwort auf rein finanziellen Gesichtspunkten oder hat sie nicht viel mehr einen philosophischen Aspekt?

Es gibt viele Unternehmen, die auf Co-Working-Büroflächen spezialisiert sind:
WeWork / Spaces / Techspace / TOG fallen mir ganz spontan ein und während diese anfänglich teurer erscheinen als eine einfache Büroanmietung, werden die Preise attraktiv, wenn man die vielen Nebenkosten im Zusammenhang mit einer herkömmlichen Mietfläche berücksichtigt. Angesichts der Flexibilität beim Vertragsabschluss bzw. bei der Erweiterung, wenn dies aus geschäftlichen Gründen erforderlich ist, erscheint die Co-Working-Option wirtschaftlich sinnvoll.

Wie würden sich aber unsere Angestellten im Falle einer solchen Veränderung fühlen? Und was würden unsere Kundinnen denken, wenn sie uns in einem Co-Working-Büro besuchen würden? Angesichts der vielen Standorte aktueller Co-Working-Angebote hätten wir sicherlich eine große Auswahl für unser neues Zuhause! Und spielt es eine Rolle, dass sie durch einen gemeinsamen Empfangsbereich gehen müssten? Schließlich ist dies bei den meisten großen Bürogebäuden der Fall. Erscheint daher schon die Idee eines Co-Working-Büros als eine Übergangslösung oder als Eintagsfliege? Ist dies für ein Technologie-Startup relevanter als für ein etabliertes Architekturbüro?

Zur Beantwortung dieser Frage müssten wir Co-Working als Teil des Modells eines sogenannten ‚Subscription Living‘ in Erwägung ziehen. Schließlich kaufen wir nicht mehr länger Musik, wir streamen sie. Wir erwerben keine DVDs mehr, wir nutzen Netflix. Wir brauchen kein Auto mehr, wir ‚ubern‘. Wir müssen das Kleid von Prada für das einmalige Tragen bei einem Empfang nicht mehr kaufen, wir mieten es für die Preisverleihung. Wäre ein gemeinschaftlich genutztes Büro angesichts der Tatsache, dass viele Menschen in London in Wohngemeinschaften wohnen, wirklich so ungewöhnlich? Vielleicht ist meine Meinung zu ‚Subscription Living‘ durch ein altmodisches Bedürfnis nach Sicherheit für Vermögenswerte und Eigentum vernebelt. (Ich kaufe immer noch Schallplatten!)

Nachdem wir intensiv an der Gestaltung und Ausstattung vieler Co-Working-Büroflächen mitgewirkt haben, ist klar, dass das Investitionsvolumen dieser Unternehmen zu einer beeindruckenden Architektur führt und die Räume nicht temporär wirken, sondern kreative, dynamische Arbeitsumgebungen bieten. Kombiniert mit guten Gemeinschaftseinrichtungen und den Veranstaltungen, die derzeit von vielen Co-Working-Unternehmen angeboten werden, könnte die Zugehörigkeit zu einer multiprofessionellen Gemeinschaft gute Möglichkeiten für Networking und Geschäftsentwicklung bieten. Deshalb frage ich mich, ob jetzt ein guter Zeitpunkt ist, sich an der Revolution zu beteiligen.